Sprech-Rhythmus/Ubersetzung

Verknüpfungen  3 – Sprech-Rhythmus/Schreib-Stil;  Transskription & Übersetzung

 

 

Markus  hat für seinen Evangelium-Text eine eigenSinnige literarisch-rhetorische Gestaltung kreiert, damit dieser  Jesus und seine EigenArt  „enthält“  und als beständige Animation für die Lesenden dient.

 

Die Entdeckung dieser EigenArt bei einzelnen Texten hat mich dazu geführt,  zu versuchen,  das    g a n z e   Evangelium in diesem speziellen Sprech-/Schreib-Rhythmus zu gliedern  –  eine  „Werkstatt“  auch noch nach vielen Versuchen.

 

Im  ‚Markus-Blog‘  zeigen das einige Beispiele.

 

 

 

Hinweise zum  Sprach-Rhythmus/Schreib-Stil:

 

Ausgehend von den zu seiner Zeit gebräuchlichen rhetorischen/literarischen Regeln setzt  Markus  auch beim Sprech-/Schreib-Rhythmus seines Evangeliums eigene Akzente, die Jesus und seine EigenArt  literarisch zugänglich machen:

 

die  „atemlose“  (freie) Rede des  Herolds  Jesus und der  3 Frauen, die der Auferstandene als seine Heroldinnen beruft  –

die  „üppige“  Verwendung von  kaí  –  und,  das  diesen  dynamischen Sprech-Rhythmus  im  Schreib-Stil widerspiegelt.

 

Einen weiteren markanten Akzent setzt  Markus  mit der Verwendung  des  3-er-Rhythmus als Grund-Rhythmus:  er gestaltet eine Fülle von 3-teiligen Kola/Sprech-Rhythmus-Einheiten,  er verwendet beständig das  Trikolon.

 

siehe

kaí – und                                                        JM  1.1.2

Grammatikalische Präzisionsarbeit              JM  1.1.4

Sprech-Rhythmus  &  Schreib-Stil                 JM  1.1.5

3-er – Rhythmen                                             JM  1.2.4

 

 

Die Text-Gestaltung nach Kola/Sprech-Rhythmus-Einheiten  versucht, diese literarisch – spirituelle EigenArt des   Jochanan  Marcus  zu würdigen.

 

 

 

Hinweise zu  Transskription  und  Übersetzung:

 

 

>   Grundlage:

 

NESTLE – ALAND:  NOVUM TESTAMENTUM GRAECE.  27. revidierte Auflage,  4. Druck  (inhaltsgleich mit dem 8., korrigierten und um die Papyri  99-116 erweiterten Druck 2001 der Standardausgabe).  –  Stuttgart:  Deutsche Bibelgesellschaft  2004

NESTLE – ALAND:  NOVUM TESTAMENTUM GRAECE.  28. revidierte Auflage,  hrsg. vom Institut für Neutestamentliche Textforschung Münster/Westfalen unter der Leitung von Holger Strutwolf.  –  Stuttgart:  Deutsche Bibelgesellschaft  2012

[   ]     unsichere Lesart

[   ] *   aus anderen Evangelien eingefügt

[[   ]]   Nachträge  (Mk  16, 9 – 20)

 

 

 

>   Schrifttype der Transskription:   KRISTEN  ITC

 

 

 

>   Leserin, Leser – an der Übersetzung beteiligt:

 

bei manchen Wörtern  mehrere Bedeutungsmöglichkeiten angegeben;

 

bei Passiv-Formen eines Verbs auch die passivische Grundbedeutung angeführt,  nicht nur die aktuelle (meist reflexive) Bedeutungs-Variante

 

die Bandbreite eines Wortes, einer Formulierung wird so deutlicher wahrgenommen,  die  „Ober- und Untertöne“  des griechischen Original-Wortes  ebenso wie die  Variationsmöglichkeiten der Übersetzung ins Deutsche.

 

Die Lesenden entscheiden (mit), welche Akzente eine Übersetzung bekommt, bekommen soll.

 

 

>   so nah wie möglich an  Original-Text des Markus-Evangelisten heran:

 

–  gleiche Wörter  gleich übersetzt  (für die  Wort-Netzwerke  wichtig)

 

–  Präpositionen bei Verben:  wie im Griechischen vorangestellt  –  auf – stand er,  im Deutschen nachgestellt:  er stand  …  auf

 

–  Tempus/Zeitform:  griech.  am Verb/Tunwort selber ablesbar (Endung),   dt.  oft Hilfszeitwörter nötig  +  immer Personalpronomen,    z. B.  ana – blép – o    auf-blicke (ich),    dt.:   ich  blicke  …  auf

Die Zeitformen sind  den Verben beigefügt  (abgekürzt und hochgestellt), um die  literarische Feinarbeit des Evangelisten nachvollziehbar zu machen.

 

–  Partizipien:  als solche übersetzt (in Übersetzungen meist in Nebensätze aufgelöst)

 

–  In der Transskription des griechischen Original-Textes sind die beiden  Buchstaben    Äta  und  Omega  (die es im Lateinischen und im Deutschen nicht gibt)  jeweils durch Unterstreichen  kenntlich gemacht:   eo .

 

–  Das  iota subscriptum (= das  „daruntergeschriebene Iota“) bei Konjunktiv, Dativ  Singular/Einzahl und manchen Verben ist wegen der verwendeten Tastatur nicht berücksichtigt, durch die Angaben im jeweiligen Kontext aber eindeutig bestimmt.

 

–  Das Griechische schreibt   keinen   i-Punkt

 

–  Negationen/Verneinungen:

mehrfache  Verneinungen sind im Altgriechischen besonders in  gesprochenen Zu-        sammenhängen wichtig:  in Gesprächen des Alltags und in der ausgefeilten Rhetorik;

sie setzen starke emotionale und Bedeutungs-Akzente.

Im (geschriebenen) Deutschen gibt es mehrfache Verneinungen nicht, sie werden  normalerweise auch nicht übersetzt.

 

–  Artikel-Gebrauch:

+  bei als bekannt vorausgesetzten Personen (im Dt.  im Dialekt  und oft in der  Umgangssprache, in der geschriebenen Sprache kaum)  –  werden nur fallweise übersetzt

+  macht im Griech.  Verben, Adverbien, Sätze  zu Substantiven/Hauptwörtern    (im Dt. meist als Nebensätze übersetzt)

 

 

Abkürzungen:

 

Tempus/Zeitformen  des  Verbs/Tunwortes:

 

act.                  Aktiv

aor.                 Aorist

coni.                Konjunktiv

dep.                 Deponens

fut.                  Futur

imp.                Imperativ

impf.               Imperfekt

inf.                  Infinitiv

med.               Medium

part.                Partizip

pass.                Passiv

perf.                Perfekt

plqmpf.           Plusquamperfekt

präs.                Präsens

opt.                 Optativ/Möglichkeitsform

 

 

Grundformen der Verwendung von  Medium  und  Passiv  und ihre Abkürzungen:

 

+   Verwendung des  „Mediums“:                                                  Abkürzung:

 

–  deponens medium:   aktive Wortbedeutung                                      d. m.

–  Medium als Grundform des Verbs:  aktive Wortbedeutung              med.

–  mediale Form eines aktiven Verbs                                                     med.

 

+   Verwendung des  „Passiv/Leidensform“:

 

–  deponens passivum:  aktive Wortbedeutung                                     d. p.

–  Passiv als Grundform des Verbs:  akt. Wortbed.                                pass.

–  Passivische Form eines aktiven Verbs                                                pass.

 

 

in der Übersetzung:

(als),  (während)         =          genetivus absolutus

(dass)                          =          AcI – Accusativus cum Infinitivo/4. Fall mit Nennform

 

;  (Strichpunkt)           =   Fragezeichen

  • (Hochpunkt)=   Strichpunkt/Semikolon  bzw.  Doppelpunkt

 

< : >   =   hóti:  dass, weil;   vor  direkter  Rede  wie ein  „Doppelpunkt“  verwendet;  gehört zum nachfolgenden Satz

 

 

Münchener Neues Testament  (5. Aufl. 1998),  Vorwort  (S. VII – XI )

Elberfelder Studienbibel  (2005),  Erklärung der grammatischen Begriffe  (S. 2341 – 2345)

 

 

siehe

JM  1.1.5.1  Sprach-Rhythmus als Grundlage, nicht Sinn-Einheiten