Eine neue – kainós Schrift für neue – kainós Erfahrungen
Jochanan Markus komponiert
- einen literarischen Rede-Stil, eine sprechende Literatur, eine Gesprächs-Literatur
- mit Elementen der Umgangssprache, der Kunst-Prosa, der Rhetorik, der Geschichtsschreibung, des Dramas, der Poesie, der Volksliteratur, …
- um Erlebnisse Jesu + mit Jesus + durch Jesus optimal kommunikativ + kommunizierend zu gestalten
schreibt historisch-biographisch-spirituelle Literatur, die es noch gar nicht gibt:
- Un-faßliches – faßbar, Un-sagbares – sagbar, Un-erhörtes – hörbar
- ohne Nivellierung, ohne Trivialisierung, ohne abzuheben, ohne elitär zu werden
- von jenseits der bestimmenden patriarchal-elitären Bewußtseins-Strukturen her geschrieben und verstehbar
verfasst eine die Lesenden einbeziehende, sie aktivierende Literatur, ein absichtsvoll unfertiges „Kunstwerk im Werden“
gestaltet ein „dynamisches Netzwerk“ mit konkreten Menschen als Vorbildern:
- es kommt auf Mit – Tun und Selber – Tun an
- die Lesenden bekommen das Gefühl: ja, das kann/verstehe ich auch – sogar ich komme da mit/kann das,
- ich probiere es, mein Leben zu leben, wie Jesus und mit Ihm und allen, die das auch versuch(t)en
Evangelium Jesu Christi – Freudenschrei für JedeFrau, JederMann, JedesKind
siehe
JM 1.4.1 Überschrift“, „Präambel“ – 1, 1
Glück als das lichterlohe Bewusstsein:
Diesen Augenblick wirst du niemals vergessen.
Der Anblick ist da, das Erlebnis noch nicht.
Man gleicht einem Film, der belichtet wird;
entwickeln wird es die Erinnerung.
Max Frisch
(im „Tagebuch“)
Markus tritt hinter sein Werk zurück
Er ist zwar „unsichtbar“, aber nicht abwesend.
I n seinem „Evangelium Jesu Christi Sohnes Gottes“ ist er ganz gegenwärtig, präsent. Wir können auch i h m begegnen in dem, w e n er den Lesenden erzählt, w a s und w i e.
Es ist nicht schwer, zu komponieren, aber es ist fabelhaft schwer,
die überflüssigen Noten unter den Tisch fallen zu lassen.
Johannes Brahms
Walter Grundmann macht in seinem Kommentar zum „Evangelium nach Markus“ auf wichtige Zusammenhänge aufmerksam:
Johannes ist ein gräzisierter jüdischer Name (Jochanan), Markus ein römischer Beiname genauso wie Scha’ul Paulus oder Flavius Josephus. Das deutet darauf hin, dass er einer Familie zugehört, die von Freigelassenen (libertini) abstammt, oder dass er selbst ein solcher ist.
Unter „Libertini“ mit solchem Doppelnamen versteht man freigelassene Kriegsgefangene oder Nachkommen von ihnen. Sie waren in die Sklaverei verkauft worden und wurden bei ihrer Freilassung durch Adoption in eine römische (Groß-)Familie aufgenommen. Sie empfingen dabei deren Namen als Beinamen (z. B. ‚Marcus‘). Solche Personen sind durch Apg. 6, 9 auch für Jerusalem nachgewiesen.
Weiters führt W. Grundmann aus:
Dieser Johannes Markus stammte aus Jerusalem; seine Mutter hieß Maria und war Besitzerin eines Hauses, in dem sich Kreise der Urgemeinde versammelt haben (vgl. Apg. 12,12). Wahrscheinlich ist dieses Haus das gleiche, in dem das letzte Mahl Jesu mit den Seinen stattgefunden hat und in dem der Urkreis der Gemeinde vor dem Pfingstfest zusammengekommen ist (vgl. Mark. 14, 14 f.; Apg. 1, 13 f.). Nach Kol 4, 10 war er ein Vetter des Barnabas und wie dieser Levit. …
Walter Grundmann (Evangelium nach Markus, S. 20)
Vieles lässt sich nur zwischen den Zeilen sagen.
Wer zwischen den Zeilen reden will, muss in Zeilen schreiben.
Bardo Weiß
GRUNDMANN, Walter: Johannes ist ein gräzisierter jüdischer Name (Jochanan) (Evangelium nach Markus. – Berlin: Evangelische Verlagsanstalt 8. Aufl. 1980, S. 20)
MELLO, Anthony de: Aus dem Leben der Wüstenväter (Warum der Schäfer jedes Wetter liebt. Weisheitsgeschichten. Illustrationen von Jules Stauber. – Freiburg: Herder 6. Aufl. 1993, S. 20)