Die 3 Frauen werden berufen, Jesus als auferweckt „den Schülern und Petros“ zu verkündigen ( 16, 5 – 8 ): eine komplette Rollen-Umkehr.
Um die aufgetragene Botschaft auszurichten, müssen sie diese neue/unerhörte – kainós [10-010], persönliche und gemeinsame Erfahrung ernst nehmen. Und damit sich selbst und einander wichtig. Für ihre Erfahrung persönlich und im Team einstehen.
Durch seine Gotteserfahrung in der Taufe ( 1, 9 – 11 ) ist Jesus ermächtigt, I C H bin zu sagen und zu leben.
Markus konzentriert sich in seiner Gestaltung ganz auf den entscheidenden Punkt: Jesus macht diese Erfahrung ganz persönlich. Und verkündigt diese allein, höchst persönlich und ohne „äußere Autoritäten“ als Herold der basileía toû theoû – des (König)Reiches Gottes.
D i e s e l b e Konzentration gestaltet Markus bei den 3 Frauen – und steigert sie durch den offenen Schluss, der die Spannung der Lesenden trifft. Was werden sie tun?
Unmöglichkeiten sind die schönsten Möglichkeiten.
Nikolaus Harnoncourt
Die 3 Frauen – wichtig wie die 3 Schüler
Die 3 Frauen erhalten von Markus einen den 3 Schülern entsprechenden besonderen Platz. An der Verwendung des spirituell wichtigen Wortes ékstasis [05-039] ist das direkt ablesbar.
Auch, dass Markus genau auf ein „Gleichgewicht“ von Frauen und Männern achtet.
siehe auch
JL 3.1.2 Mystische Alltags-Literatur
JM 1.2.2.1 Atem-beraubendes geschieht
JM 3.2.3.1 Übersetzen – eine Hochform der Sprachkunst