In Gottes d ´ynamis – Kraft stiftet Jesus Gemeinschaft
Deshalb hebt er Exkommunikationen auf: mit Dämonisierten; mit der fieberkranken Frau; mit dem Aussätzigen; Berufung des Levi + Mahl mit den Sündern; …
In der körperlichen Begegnung mit den Kranken und Dämonisierten ereignen sich Kräfte-Übertragungen – schöpferische positive und negative, auch destruktive.
Er wird zum leibhaftigen „Entgifter“, der die Leiden der Menschen übernimmt, damit diese aufatmen und neu leben können. Sein „Vorbild“, das die Menschen unschwer erkennen können: der ‚Gottesknecht’, den (Deutero)Jesaja in 4 berührenden Liedern besingt (Jes 40 – 55). Er bricht dabei auch religiös-soziale Tabus – und macht sich dadurch (kultisch) „unrein“.
Vertrauen entsteht, wenn jemand wirklich
zuhört, anerkennt, entgegnet, ernst nimmt, weiterführt,
und nicht Recht haben muss.
Ruth C. Cohn
Kraft-Übertragungen durch Jesu Hände
22-08 * c h e í r, cheirós, h e – 24 + [[ 1 + [ 1 ] ]] x – Hand
12 x Kraftübertragungen durch Jesu Hände:
3 x kratésas tês cheirós – gepackt die Hand
- 1, 31: der fieberkranken Schwiegermutter des Petrus
- 5, 41: der gerade gestorbenen Tochter des Jairus
- 9, 27: des epileptischen Sohnes des verzweifelten Vaters
6 x epitíthemi tèn cheîra – aufzulegen die Hand
3 x Bitte an Jesus:
- 5, 23: Bitte des Jairus für Töchterchen
- 7, 32: Bitte der Leute für Taub-Stummen
- 8, 23: Bitte der Leute für Blinden
3 x Handeln Jesu:
- 6, 5: den Kranken in Nazareth
- 8, 25: dem Blinden
- 10, 16: den (Klein)Kindern
3 x Verschiedene:
- 1, 41: ekteínas – ausgestreckt die Hand hin zum Aussätzigen
- 6, 2: Kraft(taten) geschehende durch seine Hände sagen die Leute in Nazareth
- 8, 23: epilabómenos – umfaßt die Hand des Blinden (bei Bethsaida)
Je vollkommener jemand ist,
desto milder und nachsichtiger geht er mit den anderen um.
Thomas Morus
Jesus – „ungereinigt“ und „unrein“
- „entweiht“ den Sabbat: 1, 23 – 27 durch Dämonen-Hinauswerfen (unreiner Geist) und durch Heilungen : 1, 29 – 31 Schwiegermutter des Petrus; 3, 1 – 6 Mensch/Mann mit verdorrter Hand
- greift einen leprós – Aussätzigen (!!!) an: 1, 40 – 45
- Summare: alle Kranken werfen sich auf ihn, um ihn zu anzufassen: 1, 32 – 34; 3, 7 – 12; 6, 53 – 56
- beruft einen „öffentlichen Sünder“ als seinen Schüler, den Steuereinnehmer Levi: 2, 13 – 14
- isst mit Zöllnern und Sündern :2, 15 ff
- seine Schüler halten sich nicht an das Sabbat – Gebot: 2, 24 f
- geht in heidnische Gebiete: 5, 1 – 20; 7, 24 – 8, 9
- wird angefasst durch eine an Dauer-Blutfluss leidende = „unreine“ Frau und dadurch selber „unrein“ : 5, 25 – 34
- geht dann- „ungereinigt“ = kultisch unrein – ins Haus des Synagogenvorstehers (!) Jairus: 5, 35 – 43
- packt eine Tote an der Hand: 5, 41
- hält sich nicht an die„Überlieferung der Alten“ und lehrt sie auch seine Schüler nicht: 7, 1 – 23
- hebt Reinigungs-Vorschriftenauf: 7, 14 ff – „Reinheit der Herzens“ für ihn entscheidend, nicht das „Abhaken“ der genau befolgten Reinheits – Vorschriften
- Tempel – „Reinigung“ / – „Öffnung für alle“ : 11, 15 b – 17 – Jesus demonstriert mit einer prophetischen Provokation die Öffnung des Tempels Gottes für alle: er proklamiert das Ende der Trennung in „Reine“ + „Sünder“, …
Im ganzen Evangelium des Markus findet sich kein einziges Wort, dass Jesus sich (kultisch) gereinigt hätte. Er gibt seine „Unreinheit“ weiter, er macht alle „unrein“. Für seine Gegner ist er ein gefährlicher religiös-sozialer „Infektions-Herd“.
10-002 * k a t h a r í z o 4 x reinigen, für rein erklären, befreien (rituell, kultisch)
3 x Aussätziger:
- a 1, 40 Aussätziger: aor. – du kannst mich reinigen
- b 1, 41 Jesus: pass. – sei gereinigt worden = pass. div.
- b’ 1, 42 Evangelist: pass. – er wurde gereinigt = pass. div.
1 x Jesus:
- a’ 7, 19 Evangelist: p r ä s. part.