Die dargelegten Ergebnisse der Wort-Schatz-(Er-)Hebung im Text des Markus fördern – und fordern – Bewusstseinsänderungen bei der Auslegung des Evangeliums. Diese kommen einem Paradigmenwechsel gleich.
Erfahrungs-Literatur der 1. Generation
Der Wechsel von der Bewertung der Evangelien als „Sekundär-Literatur der 2., 3. Generation der Christen“ zu „Erfahrungs-Literatur der 1. Generation“ ist überfällig.
Augenzeugen erzählen und schreiben, überprüfbar durch die Betroffenen, andere Zeitzeugen – und die Leserinnen und Leser!
Zeitzeugen Jesu
Die erzählten Menschen sind nicht eine Art „literarische Figuren“, „Anschauungs-Material für die Verkündigung des Evangeliums“.
Sie sind Zeitzeugen Jesu, die für ihre Erfahrungen mit/durch Jesus öffentlich und mit ihrem Leben einstehen.
Fallberichte, nicht Anekdoten
Von der Bewertung der erzählten Erlebnisse als „Anekdoten“ zu „Fallberichten“. Der Arzt Larry DOSSEY charakterisiert es treffend für den medizinischen Bereich .
„In der Medizin gibt es eine Redensart über das, was Menschen erzählen: „Wenn dir die Geschichte nicht gefällt, nennst du sie eine Anekdote. Wenn sie dir gefällt, nennst du sie einen Fallbericht.“ Anekdoten oder Fallberichte? Entscheiden sie selbst.“ (One Mind, S. 60)
DOSSEY, Larry: One Mind. Alles ist mit allem verbunden. – Crotona Verlag 2014
TERESA von Avila: Herr meiner Seele! (Lass spüren deine Kraft. Feministische Liturgie. Grundlagen – Argumente – Anregungen. Hrsg. von Frauenstudien- und -bildungszentrum der EKD, Arbeitskreis Feministische Liturgie, Herta Leistner. – Gütersloh: Gütersloher Verlagshaus 1997, S. 127; = GTB 544)