Schlechter Ruf bei den „berufsmäßigen“ Interpreten
Schon seit dem 2. Jhd. war das „Evangelium nach Markus“ für die „berufsmäßigen“ Interpreten (Bischöfe, theologische Experten) wenig interessant – „in der alten Kirche am wenigsten beachtet und kaum kommentiert“ (M. Hengel).
„Das Eigenartige ist, dass wir über die Entstehung jenes Evangeliums, das dann später in der Alten Kirche am wenigsten beachtet und kaum kommentiert wurde, die ältesten und ausführlichsten Nachrichten besitzen 12 und – dass diese schon seit dem Ende des 2. Jh.s kontrovers sind. …“ Martin Hengel (Entstehungszeit und Situation des Markusevangeliums, MARKUS-Philologie, S. 3)
Seit der ersten Hälfte des 19. Jhd. erlebte es eine gewisse „Aufwertung“ durch den Nachweis, dass es das erste der Evangelien sei, da Matthäus und Lukas es für jeweils ihres verwendet hätten. Sein „Außenseiter-Image“ ist damit aber nicht viel besser geworden. Was in der Alten Kirche „barbarischer“ (= unkultivierter) Stil hieß, nennt sich „modern“: Markus schreibe
- nur ein „gewöhnliches“ Griechisch: koiné – die ‚gemein(sam)e Sprache
- mit „Vulgarismen“ (= umgangssprachlichen Ausdrücken), Aramäismen und Latinismen
- habe keinen richtigen Stil,
- kenne sich in der Geographie Palästinas und Jerusalems nicht richtig aus
- sei wie „Flickwerk …
Im Gegensatz dazu steht die Akzeptanz und Verbreitung in den Christengemeinden von Anfang an.
siehe auch
JM 2.3 Die inspirierende Art des Markus
JM 3.1 ‚die Leute’ als Evangelist-inn-en
„Neuralgische Zonen“ bei den Profi-Interpreten
Die folgenden Stichworte weisen auf einige „neuralgische Zonen“ in der Einschätzung des Markus-Evangelisten durch die „berufsmäßigen“ Interpreten hin.
3.2.1 Autorität(en). Experten
3.2.2 Entstehungs-Gründe/Entstehungs-Zeit
3.2.3 Übersetzungen
3.2.4 Alexandria. ‚Die Leute’
3.2.5 Überlieferung des Textes
BAUER, Joachim: [Max Planck – Physiker oder Organist?] (Das kooperative Gen. Abschied vom Darwinismus. – Hamburg: Hofmann & Campe 2008, S. 7)
Probleme können nicht mit den gleichen Denkstrukturen gelöst werden,
mit denen sie verursacht wurden
Albert Einstein