Das Markusevangelium gibt es von Anfang an in nur einer Fassung

 

Markus hat sein Evangelium literarisch durchkomponiert.

Die „literarische Integrität des Markusevangeliums“  sieht  Karl JAROŠ durch die Forschungen der Textwissenschaften bestätigt.

Er ist ein Kenner antiker Handschriften und ihrer Überlieferungen. K. JAROŠ  war Professor für althebräische Literatur und Altertumswissenschaft Palästinas am Institut für Orientalistik der Universität Wien:

„Die handschriftliche Überlieferung des Markusevangeliums im P45 und den anderen hier angeführten Beispielen zeigt trotz der Varianten, die jedoch alle auf Fehler, sorgfältige Eingriffe etc. der Kopisten zurückgeführt werden können, dass es von Anfang an in nur einer Fassung existierte. 27  Es gibt keine Hinweise auf andere, erweiterte Auflagen. Hätte es unterschiedliche Auflagen dieses Evangeliums gegeben, wären in verschiedenen Handschriften sehr deutliche Spuren davon erhalten geblieben, da es vor der Zeit des Buchdrucks unmöglich gewesen wäre, zu einer einheitlichen Sprachregelung zu finden.  Die Annahmen der Redaktionsgeschichte haben mit der Wirklichkeit der Textüberlieferung nichts zu tun; es sind Schreibtischerfindungen des 19. und 20. Jahrhunderts, 28  die die Textgeschichte missachten. Der Schluss aus der Textgeschichte ist unumgänglich und zwingend: Das Markusevangelium hat nur in einer Fassung existiert. Und in dieser ist es – unter textkritischem Vorbehalt – auf uns gekommen.“  (Das Evangelium nach Markus,  S. 51/52)

 

 

JAROŠ, Karl:  Das Evangelium nach Markus. Einleitung und Kommentar.  –  Patrimonium-Verlag  2016

JAROŠ, Karl/Ulrich VICTOR:  Die Synoptische Tradition. Die literarischen Beziehungen der drei ersten Evangelien und ihre Quellen.  –  Köln Weimar Wien:  Böhlau Verlag  2010