„Experten-Filter“ zeigen sich auch darin, dass üblicherweise der 1. Generation der Christen eine „tiefgehende theologische Reflektiertheit“ nicht zugetraut wird. Sei es als „zu nah am Jesus-Geschehen für eine (objektive) Reflexion“, sei es wegen der „Endzeit-Erwartung der Wiederkunft Christi“, die solche nicht zulasse bzw. nicht brauche, usw. usw. (vgl. M. Hengel, MARKUS-Philologie, S. 18/19).
Deshalb könnten die Evangelien Werke erst der 2., 3. Generation sein. Einzige (‚genehmigte’) Ausnahme: Paulus.
Die Evangelien – gerade auch Markus – sind hochreflektierte Erfahrungs-Literatur.
- Analytisch, aber nicht sezierend,
- integrativ, nicht atomisierend,
- a l l e n zugänglich, nicht elitär,
- …
Eine „unreflektierte“ 1. Generation ist im Wortsinn „science fiction“ – wissenschaftliche Erfindung. Darin ist auch spürbar die Abwertung unmittelbarer Erfahrungen und ihrer Reflexion (vgl. sophía – Weisheit) gegenüber deduzierender (philosophischer) Abstraktion, in elitären (Männer-) Zirkeln zelebriert.
Vor allem: Wie kann man J u d e n mit ihrer vorzüglichen (Aus)Bildung und ausgefeilten Diskussions-Kultur „Unreflektiertheit“ unterstellen ?!