„Dienen“ war in der Antike Sklaven-Dienst.
Und wer sich keine Sklaven leisten konnte (der Großteil der Männer), hatte Frau(en) und Töchter für die „niederen Arbeiten“.
Jesus sprengt diesen – schon zu seiner Zeit uralten – patriarchalen Rollenzwang. Er verwendet „dienen“ als Schlüsselwort für den „Sohn des Menschen“/sich selbst – zum Unverständnis und Missfallen seiner Schüler/der 12. Sie träumen – wie die Machthaber ihrer Zeit – von den Spitzenplätzen links und rechts vom „Chef“ und geraten deswegen untereinander in Konflikte.
siehe
04-30 * d i a k o n é o – 5 x – dienen, bei Tisch aufwarten
3 x impf. (!)
- 1, 13: Engel
- 1, 31: Schwiegermutter des Petrus
- 15, 40: die 3 Frauen: Maria aus Magdala, Maria, die Mutter Jákobos des Kleinen und des Josês, und Salóme
2 x aor. inf.: Jesus über den Sohn des Menschen: er kommt
- 10, 45 nicht sich bedienen zu lassen
- 10, 45 sondern zu dienen
Eine provokante Wort-Wahl
Mit dieser Wort-Wahl macht Markus deutlich: Die Frauen befreien sich durch die Begegnung mit Jesus von den herrschenden patriarchalen Rollenfixierungen. Sie bringen s i c h ein in eine Kommunikation „auf Augenhöhe“, wie Jesus sie praktiziert. Sie engagieren sich in dieser neuen Weise füreinander.
Von der Schwiegermutter des Simon Petrus sagt Markus erst n a c h der Heilung durch Jesus, dass sie ihnen „diente“! Wie J e s u s, nicht wie eine Sklavin, reduziert auf ihr Funktionieren im Haushalt und als Bedienerin der Männer (und Kinder).
Im Bericht von der Fußwaschung an den Schülern durch Jesus hält der Evangelist Johannes diese EigenArt Jesu fest. Und erzählt welche Probleme die Männer um Jesus damit/mit Ihm haben ( Joh 13, 1 – 20 ).
Markus verwendet für die Dienste bei den beiden Speisungen, zu denen Jesus die Schüler einteilt, 4 x das Wort paratíthemi – (Speise) vorsetzen, auftragen [ 16-029 ].
Es fällt auf, dass er es bei der Speisung der Heiden 3 x verwendet ( 8, 6 (2 x). 7 ) ! vgl. Apg 10: die 3-malige Vision des Petrus im Haus des römischen Hauptmanns Cornelius!
siehe
JM 1.2.4.5 Die 1. Speisung – Jesu „Symposion – Gastmahl“