Simon [18-018], genannt Petros [16-072], ist der Wortführer der Schüler.
Im GALILÄA-Teil ( 1, 14 – 8, 21 ) zunächst als Simon, ab 3, 16 als Petros, der Fels, wie ihn Jesus bei der Auswahl der 12 nannte ( 3, 16 ). Mit einer Ausnahme: 14, 37.
Auch er ein „Prototyp“, ein Jesus-Freund mit großer Begeisterung und ebensolchen Blockaden:
- zwischen Christus-Bekenntnis und Distanzierung von einem leidenden Christus/ Messias: 8, 27 – 33
- zwischen Gotteserfahrung und Unverständnis: 9, 2 – 8
- zwischen Selbstsicherheit und Absturz in der Verleugnung Jesu: 14, 29 – 30. 65 – 72
Einer, der genau weiß, dass er und die anderen elf wegen Jesus alles verlassen haben – und der von Jesus zu hören bekommt, dass jede-r seinen/ihren „Lohn“ bekommt, der/die das tut: keine Extra-Behandlung für die 12 ( 10, 28 – 29 ).
Der konsequent mit Jesus auf dem WEG bleibt, auch wenn er erlebt, wie er immer wieder Jesus n i c h t versteht.
Er, der Wortführer der Schüler, der nach seinem Versagen von Jesus neu gerufen wird, mit Ihm zu gehen – durch die 3 Frauen! ( 16, 7 )
Überall, wohin er auch kommt, wissen die Leute über ihn „Bescheid“. Und er steht – wie Paulus – als „leibhaftiger Beweis“ dafür ein, wie groß die Gnade Gottes in Jesus ist – für jede, für jeden.
Wir beginnen den Weg zum Glück nicht als Suchende,
sondern als schon Gefundene.
Dorothee Sölle
in ihrem letzten Vortrag – „Gott und das Glück“ – zwei Abende vor ihrem Tod
siehe
JL 5.2.1 Ermächtigung und Ohnmacht
BUSTA, Christine: Mein jüngstes Gericht ist tagtäglich (Der Himmel im Kastanienbaum. Gedichte. Gesammelt und hrsg. von Franz Peter Künzel. – Salzburg: Otto Müller Verlag 1989, S. 44)
HOERNI-JUNG, Helene: Unbekannter Petrus. Schlüssel zum Menschsein. – München: Kösel 1997
SÖLLE, Dorothee: Wir beginnen den Weg zum Glück (in: STEFFENSKY, Fulbert: Nachwort zu einem Leben. in: ders., Schöne Aussichten. Einlassungen auf biblische Texte. – Stuttgart: Radius-Verlag 2006, S. 201 – 205, hier: 205)
THIEDE, Carsten Peter: Der Petrus-Report. Der Felsen der Kirche in neuem Licht. – Augsburg: Sankt Ulrich Verlag 2002