Einen großen „Bogen“ gestaltet Markus – vom Beginn der ö f f e n t l i c h e n Wirksamkeit Jesu zum Ende. Und „Was geht dem Beginn voraus?“ entspricht „Was folgt dem Ende nach?“
Ende der ö f f e n t l i c h e n Wirksamkeit Jesu bei Markus
So e n d e t bei Markus die ö f f e n t l i c h e Wirksamkeit Jesu.
Was folgt diesem Ende nach?
- 15, 40 – 41: Die vielen mit Jesus „mithinaufgegangenen F r a u e n“ (von Galiläa nach Jerusalem) sind da, „von weitem zusehend“, bei ihnen auch die 3, M a r i a aus Magdala, M a r i a, die Mutter von Jakobus dem Kleinen und Joses, und S a l ó m e.
- 15, 42 – 46: J o s e p h aus Arimathäa erbittet sich mutig von Pilatus den Leib Jesu, des hingerichteten „Gotteslästerers und Staatsfeindes“. Er bestattet ihn noch vor dem Sabbat-Beginn „königlich“: in sindón [18-020] – feine indische Leinwand (!) gewickelt legt er ihn in ein neues Grab, vor das ein schwerer Stein gerollt wird.
G R A B: Jesu „letzter Sabbat“ = der Sabbat des Pascha-Festes, der jährlichen Vergegenwärtigung des EXODUS aus der Sklaverei Ägyptens;
E X I L des Todes, der Verzweiflung (bei den Hinterbliebenen)
- 15, 47;16, 1 – 4. 5 – 7. 8: M a r i a aus Magdala, M a r i a, die Mutter des Jakobus, und S a l ó m e werden durch einen neanískos – ‘jungen Wilden‘ mit Jesu „EXODUS aus dem G R A B“ konfrontiert.
Statt einer Mumie erhalten sie einen auferweckten „Vorangeher nach Galiläa“. Einen Weg-Gefährten, der s i e (!) zu s e i n e n Heroldinnen beruft.
Die alles verändernde Umkehr ist vollzogen: J e s u s bereitet i h n e n den WEG!
EXODUS ins LEBEN für Jesus und durch Ihn für alle und die ganze Schöpfung
9, 4 kaì óphthe (pass. aor.) autoîs Elías s`yn Moyseî / kaì êsan (impf.) syllaloûntes (aor. part.) tô Iesoû. // Und es wurde gesehen (von) ihnen/erschienen ihnen Elias (gemeinsam) mit Moysés/Mose / und sie waren sich unterredend (mit) Jesus.
Markus erwähnt in seinem Bericht von der Verwandlung/Verklärung Jesu nicht, worüber sie sich austauschten. Der Evangelist Lukas berichtet in seinem Evangelium
Lk 9, 31: … élegon tèn éxodon autoû, hèn émellen pleroûn en Ierousalém. // … sie sprachen über seinen Exodus/ Ausgang, welchen er erfüllen sollte/werde in Jerusalem.
Markus hat das nicht „vergessen“ oder „verschwiegen“. Er gestaltet den letzten ‚Schwerpunkt‘ seines Evangeliums zu diesem Schlüsselwort. Dem 1. KraftFeld „EXODUS aus dem EXIL“ entspricht das letzte, 7.: „EXODUS aus dem GRAB“.
Die „geographischen“ Orte WÜSTE und G R A B sind für Markus wichtig als Orte des EXODUS. Nicht nur in der WÜSTE schafft Gott Leben.
Selbst aus dem G R A B, dem „lebensfeindlichsten“ Ort, eröffnet Jahwe Zukunft.
Bewirkt er den EXODUS ins L e b e n .
siehe auch
JM 1.1.3 Jesus-Erfahrungen als literarisch-strukturelle Strukturierungs-Elemente
JM 1.1.3.2 Aufatmen für die Belasteten
JM 1.2.10 erstes + letztes Vorkommen
BIEMER, Günter: Deine Auferstehung (Maria BÜHRER, Hrsg.: Du bist der Brunnen in der Wüste. Gebete in kranken Tagen. – Freiburg: Herder 1988, S. 82)
BRUNERS, Wilhelm: das konnte er (Am Rande des Tages. Gedichte. – Innsbruck – Wien: Tyrolia Verlag 2020, S. 44)
BRUNERS, Wilhelm: Friedensfürst (Und die Toten laufen frei herum: ein Begleiter durch die österliche Zeit. Mit Fotos von Hans Krammer, S. 69)
BUBER, Martin: Der Ort des Feuers (Erzählungen der Chassidim. – Zürich: Menasse Verlag 1949, S. 542)
BUSTA, Christine: Wegweiser für Friedhofsbesucher (Der Atem des Wortes. Gedichte. Hrsg. aus dem Nachlass von Anton Gruber. – Salzburg: Otto Müller Verlag 2. Aufl. 1995, S. 64)
GUTL, Martin: Anders als sie wollten (Der tanzende Hiob. – Graz: Styria 1975, S. 38)
GUTL, Martin: Auferstanden (Ich begann zu beten. – Graz: Styria 1974)
van IERSEL, Bas: Ein Nachtrag von zweiter Hand. 16, 9-20 (Markuskommentar. – Düsseldorf: Patmos 1993, S. 257/258. 260/261)
JUNG, Herbert: Ostermorgen (Gesegnet sollst du sein, S. 29)
ter LINDEN, Nico: Ein Ende, das kein Ende ist (Es wird erzählt, Bd. 2, Markus und Matthäus sehen die Geschichte Jesu. – Gütersloh: Gütersloher Verlags-Haus 1999, S. 186/187)
MOOSBACH, Carola: Spurensuche. Für eine Selbsthilfegruppe (Himmelsspuren. Gebete durch Jahr und Tag. – Neukirchen-Vluyn: Neukirchener Verlags-Haus 2001, S. 49)
PEIKERT-FLASPÖHLER, Christa: Wir wollen die lichtlosen Tage / vergessen (Höre, göttliche Freundin. Gebete und Meditationen. – München: Kösel 1999, S. 483)
PIXNER, Bargil: Die Golgotha-Ecke 30 n. Chr. Blick nach Südwest (Wege des Messias und Stätten der Urkirche: Jesus und das Judenchristentum im Licht neuer archäologischer Erkenntnisse. Hrsg. von Rainer Riesner. 3. erweiterte Aufl. – Gießen: Brunnen 1996, S. 277)
WILLMS, Wilhelm: welcher engel wird uns sagen (JANSSENS, Peter: Meine Lieder. – Pattloch 1992, S. 138)