In der 1. der 3 Speisungen ( 6, 35 – 44 ) variiert Markus 3 x die Angaben zu den Gruppen. Was zunächst nach überflüssigen Wiederholungen aussieht, wird spannend, wenn man die von Markus intensiv verwendete Anspiel-Technik mit berücksichtigt.
sympósion – Gastmahl, Tischgesellschaft ist wichtig in der hellenistischen Lebenskultur vor allem der Oberschicht und der reichen Mittelschicht. Es ist auch der Titel eines der berühmtesten Werke des Philosophen Plato.
prasiá – Abteilung, Schicht (eig. Gartenbeet) erinnert zusammen mit den Zahlen zur Gruppengröße an den Auszug aus Ägypten und den Weg durch die Wüste.
Markus integriert hellenistische und jüdische Überlieferungen – und zwar gefiltert durch die EigenArt Jesu.
E r führt die Leute in die Freiheit und gibt ihnen Brot auf dem Weg durch die Wüste, und e r gibt ein sympósion – Gastmahl [18-080].
Nicht wie der Philosoph Plato, der mit seinen Schülern, den Söhnen der reichen Oberschicht Athens, speist und dabei mit ihnen philosophiert, von Sklaven bedient.
Sondern Jesus feiert mit dem óchlos – Volksmenge/Pöbel, und e r teilt seine Schüler ein, dass s i e den Leuten „bei Tisch aufwarten“.
siehe auch
JL 2.2.1 Die Frauen: Dienen wie Jesus – selbstbewußt und freiwillig
[16-029] paratíthemi – (Speisen) vorsetzen, auftragen
MOOSBACH, Carola: Einladung (Lobet die Eine. Schweige- und Schreigebete. – Mainz: Matthias Grünewald Verlag 2000, S. 41)
SEIDEL, Uwe: Brot-Worte (BIBLISCHE Texte verfremdet, hrsg. und eingeleitet von Sigrid und Horst Klaus Berg. – München: Kösel; Stuttgart: Calwer Verlag 1999, Bd. 10: Weg nach Golgotha, S. 36)
Fünf Brote und zwei Fische genügen für das Wunder.
Man muss sie nur hergeben.
unbekannt