Markus ist der erste, der ein „Evangelium“ schreibt. Er nimmt sich die Freiheit, dasjenige und so zu berichten, wie es ihm für Jesus und für die Lesenden stimmig ist.
Er schreibt in der griechischen Umgangssprache, der koiné, die ‚die Leute‘/der óchlos – Pöbel im Alltag reden.
Mit A b s i c h t schreibt er in der Umgangssprache, nicht aus „Unfähigkeit für ein schönes Griechisch“ (wie ihm Experten schon seit dem 2./3. Jahrhundert unterstellen).
Die Geisteshaltung eines neanískos – ‚jungen Wilden‘ kommt ihm da zugute. Wie bei Jesus erlebt, checkt er von den neuen – kainós Erfahrungen her nicht nur spirituelle, sondern auch die geltenden literarischen und rhetorischen Regeln durch. Und kreiert sich, wenn nötig, neue, zu Jesu EigenArt und den Lesenden passende.
The Making of: Jochanan Marcus
Die WortSchatz-(Er)Hebung macht seine exzellente literarisch-rhetorische Bildung, seine virtuose kreative Sprach-Kommunikation sichtbar und zugänglich(er).
„The Making of: Jochanan Marcus“ gibt Einblicke in seine ‚handwerkliche‘ Meisterschaft und seine innovative literarisch-spirituelle Leidenschaft und Leistung. Und macht sie nachprüfbar.
Beim Komponieren hatte ich sowohl einfache Leute
wie auch Kenner im Sinn.
Wolfgang Amadeus Mozart
in einem Brief an seinen Vater
MOOSBACH, Carola: Schreibsprünge (Lobet die Eine. Schrei- und Schweigegebete. – Mainz: Matthias Grünewald Verlag 2000, S. 94)
Gott hat der Hoffnung einen Bruder gegeben:
er heißt Erinnerung (il ricordo).
Michelangelo Buonarotti
1.1 Virtuose der Sprache
1.2 Komponist des Unerhörten: kunstvolle Einfachheit
1.3 Kritischer Zeitgenosse: Kasten, Kulte und Philosophien – Die Mächtigen, ihre Experten und der óchlos/Pöbel
1.4 Zum Aufbau des Evangeliums: KraftFelder – 1, 1 & die 7 Schwerpunkte