Das ganze Leben der Geheilten ist künftig geprägt von dieser Begegnung mit  Jesus. Sie sind  „imprägniert“  von seiner persönlichen Zuwendung und Kraft, die die heilenden Kräfte in ihnen aktivier(t)en.

Jede, jeder von ihnen ist zur Christophora, zum Christophorus geworden:  TrägerIn der Christus-Kraft.   L e i b haftige Beweise der heilenden göttlichen Energien. Diese haben sie durch Jesus auch in  s i c h  entdeckt, obwohl sie wegen ihrer Krankheiten, ihres sozialen Verhaltens religiös und sozial als  „Sünder“  gegolten hatten.

 

Die Vielen, die  Jesus  zuhören, die Geheilten, von denen Markus berichtet,  ziehen   n i c h t   mit  Jesus  mit. Sie  gehen wieder nach Hause:  erfüllt von den Eindrücken, den Worten, den Kraft(taten), die sie von  Jesus  mitnehmen und die in ihrem Alltag weiterwirken.

Das  Mitziehen  mit  Jesus,  wie es die  12  und einige Frauen tun, ist für  Jesus  n i c h t  das entscheidende Kriterium, um zu seiner  „neuen Familie“  zu gehören. Entscheidend ist das  T u n  des Willens Gottes  (vgl.  3, 35;  10, 30 ).

 

 

 

„Dein Vertrauen hat Dich gerettet“ :  5, 34;  10, 52

 

Die Feststellung  Jesu  markiert diese Lebens-Wende für immer:

he   pístis  sou  sésokén (perf.) se.  /  das  Vertrauen/der Glaube  dein  gerettet hat  dich.

2  x   zitiert  Markus  dieses umwälzende Wort  Jesu:

  • das  1. Mal  zu einer    Frau:     5, 34     der mutigen Frau, deren Blutfluss versiegt ist
  • das  2. Mal  zu einem  Mann:  10, 52   dem sehend gewordenen Bettler Bartimäus, der zu Jesus um sein Leben schrie

 

Bartimaios  ist der letzte im Evangelium erzählte Geheilte  ( 10, 46 – 52 ).  Die Intensität seiner Jesus-Erfahrung zeigt  Markus auch darin, dass der Name  „Jesus“  in dieser kurzen Erzählung öfter vorkommt als in jedem anderen Abschnitt des Evangeliums:  6  x !!

siehe

JM  1.4.6  Heilung durch Aufblicken

 

Bartimaios’  Begegnung mit  Jesus  gestaltet  Markus  wohl auch deshalb als die  2. Brücke  seines Evangeliums:  vom  WEG-Teil   ( 8, 27  –  10, 45 )   hin zum   JERUSALEM-Teil  ( 11, 1  –  15, 39 ).

 

Befreiende Netzwerke entstehen  durch Geheilte   –   und durch die, die das Geschehen miterleb(t)en. Angehörige, Nachbarn, Freunde, Fremde wirken heilend wie  Jesus  –  durch das Erzählen ihrer befreienden Erfahrungen.

siehe

JL  1.3.5  Frauen  +  Männer

JL  4.2  Geheilte Sinne – belebter Sinn

 

 

MOOSBACH, Carola:  Erste Heimat   (Lobet die Eine. Schweige- und Schreigebete.  –  Mainz:  Matthias Grünewald Verlag  2000,  S. 52)

STUTZ, Pierre:  Raum für das Unglaubliche   (Lebe, was du träumst. Mit Bildern von Ulrich Schaffer.  –  Freiburg:  Herder 2004,  S. 42)