Jesus   e r l e b t   Dramatisches

 

  • Gottes Zuwendung  „D u  bist mein geliebter  Sohn“ ( 1, 11 )
  • tiefe Freundschaft  und  Unverständnis/Untreue  der Jünger
  • seine Fähigkeit zu heilen  –   Zustrom der Kranken
  • tödliche Feindschaft der Gegner
  • ausgegrenzt aus Familie/Sippe/Heimatort
  • bespitzelt, verleumdet, verhaftet, gefoltert, hingerichtet am Kreuz (= „von Gott verworfen“)
  • von Gott auferweckt aus dem Tod

 

 

 

Jesus   e r z ä h l t   dramatische  Geschichten

 

von Lebens-Ängsten, Frust und Vertrauen:  seine Gleichnisse  ( Mk  4 ),  die Abschiedsrede  ( Mk 13 ), …

 

 

 

Jesus   g r e i f t   e i n   in dramatische,  mit gewaltigen Energien aufgeladene Situationen

 

  • Kranke  mit ihren Leidensgeschichten  –  und ihre Angehörigen
  • Dämonisierte  und ihre Familien, ihre ganze Umgebung
  • Vater/Mutter-  Kind  –  Konflikte
  • religiöse + sozialeTabus mit ihren Stigmatisierungen und Exkommunikationen
  • politische und soziale Machtverhältnisse und ihre religiösen/ theologischen Begründungen

 

 

 

Was wir den Anfang nennen, ist oft das Ende.

Und etwas zu beenden bedeutet, einen Anfang machen.

Es ist das Ende, an dem wir beginnen.

Thomas S. Eliot

 

 

 

Jesus  „dramatisiert“  nicht

 

Er bläht nichts auf  –  er  nimmt die  (meist verborgenen)  Dramen des Alltags der Menschen ernst  und  läßt sie so ans Tageslicht kommen.  Die  Dramatik ist  i n  den  einzelnen  Begegnungen, Lebens-Geschichten schon da.

Ihr innerer Duktus   i s t    hochdramatisch.  z.B.  der Aussätzige: ein  „lebendig Toter“, dessen Berührung Tod und völlige Exkommunikation bedeutet,  und  Jesus:  1, 40 – 45

 

 

 

Atem-beraubendes geschieht, das fassungs-los macht

 

Markus  gestaltet,  (er)schafft  eine  literarische  Groß-Struktur  mit einer  spirituellen  Grund-Spannung,  die die  Einzel-Dramatik   n i c h t  killt, entschärft, abwürgt, verdünnt, auslaugt, neutralisiert, …  sondern aufnimmt, bündelt, konzentriert, als Teil  einer  „größeren“  Dramatik erweist.

 

A t e m  –  b e r a u b e n d e s   geschieht,  das   f a s s u n g s  –  l o s   macht:

  • trómos –  Zittern / Furcht              –  GottesSchreck
  • kaì –                            und
  • ékstasis –  Außersichgeratensein  –  GottesEntzücken

hielt  fest“  die Frauen am Grab  –  sie fliehen  vom Grab  –  „und  niemandem  (gar) nichts  sagten  sie;  /  sie waren erschreckt worden/(ehr)fürchteten sich  nämlich.“ (16, 8).

GottesEntzücken  überwiegt schließlich  –  sie laufen zurück nach vorne  –   doppelt  atemlos, außen  und  innen  –  mit   s o   einer Botschaft!

„… Voran-/Vorausgeht er  euch  nach  Galiläa,  /  dort  ihn  sehen werdet ihr  …“:  16, 7.

kaí  …  kaì  euthýs  …  kaí  …  //  und   …   und   sogleich    …   und  …  –  alles soll gleich in einem Atem heraus … bevor die Luft ganz weg bleibt …

 

Und die Lesenden  –  gehen zurück an den Anfang des Evangeliums:

Und lesen von neuem  –  mit neuen Augen, den neuen Einsichten  …

 

siehe

JL  2.2.3  Die  3 Frauen – Heroldinnen wie Jesus

 

 

 

Lebens-Beben der „anderen“ Art

 

Erschrecken“,  „außer sich geraten“,  „sich entsetzen“, „fassungslos werden“,  „erschreckt werden/sich (ehr)fürchten“,  … signalisieren im Evangelium dieses  Ergriffen-/Gepackt-Werden  vom   GottesFeuer   in/durch  Jesus. LebensBeben einer  „anderen“  Art  wie es  Krankheit,  Tod,  Feindschaft,  Exkommunikation, …  sind.

Mitten in seinem Evangelium erzählt  Markus  die dramatische Geschichte von der  Verwandlung  Jesu:   9,  2 – 8 .

Die  Jünger sind fassungs-los:  sie brauchen auch eine neue  „Fassung“  ihres Lebens, ihres Verstehens,  nicht nur ein neues  „Bild“  in der bisherigen, nunmehr  „veraltet/alt – palaiós“  [16-006]  gewordenen Fassung  …

 

siehe

JL  3.1.2  Mystische Alltags-Literatur