Üblicherweise wurden die Söhne durch das Nennen des Vaters genauer bestimmt. Markus macht es hier umgekehrt. Simon, der Kreuzträger Jesu, wird durch seine Söhne charakterisiert. Offensichtlich weiß Markus, dass den Lesenden (zumindest einem Teil, in Jerusalem) die beiden Jungen bekannt sind.
10-115 * K y r e n a î o s 3 – 1 x – jmd. aus Kyrene
Im Jahr 1941 wurde im Dorf Silwan bei Jerusalem das Ossuar [= Knochenbehälter] des Alexander, Sohn des Simon von Kyrene, gefunden; es befindet sich heute in der Hebrew University Jerusalem. „In griechischer und aramäischer Beschriftung nennt es den Namen des Sohnes, des Vaters und, nur aramäisch, den Herkunftsort der Familie, Kyrene.“ Carsten Peter THIEDE (Ein Fisch für den römischen Kaiser, S. 143)
Markus gibt Simon aber auch eigene Bedeutung
16-015 * p a r – á g o – 3 x – vor(bei)führen; vorbeigehen
- 2 x Jesus – 1, 16; 2, 14 – präs. part. (2 x)
- 1 x Simon aus Kyrene – 15, 21 – präs. part.
Markus setzt Jesus und Simon parallel; er verwendet nicht nur das selbe Wort, er nimmt auch die selbe grammatikalische Form – 3 x präs. part. !
Bei Jesus folgen die Aufforderung an Simon und dessen Bruder Andreas sowie an Levi, mit ihm zu gehen. Simon geht auch mit Jesus mit – mit dem Querbalken des Kreuzes!
BUSTA, Christine: Späte Aufzeichnung über Simon von Cyrene (Wenn du das Wappen der Liebe malst. Gedichte. – Salzburg: Otto Müller Verlag 2. Aufl. 1983, S. 93)
THIEDE, Carsten Peter: Ossuar des Alexander, Sohn des Simon aus Kyrene (Ein Fisch für den römischen Kaiser. Juden, Griechen, Römer: Die Welt des Jesus Christus. – München: Luchterhand Verlag 1998, S. 143)
02-09 * B a r t i m a î o s – 1 x – Bartimaios
Lukas ( 18, 35 – 43 ) nennt keinen Namen, er schreibt: typhlós tis – ein gewisser Blinder. Matthäus ( 20, 29 – 34 ) erzählt von zwei Blinden, die bei Jericho geheilt werden, und noch eine weitere Heilung ( 9, 27 – 31 ), bei der ebenfalls zwei Blinde geheilt werden.
Markus ist der Name Bartimaios wichtig, und er zeigt, was diese Begegnung besonders charakterisiert. 6 x (!) kommt in der Erzählung der Name „Jesus“ vor, so oft wie in keinem anderen Abschnitt des Evangeliums.
siehe auch
JM 1.4.6 IIIb: 2. Brücke – Heilung durch Auf-Blicken. 10, 46-52