Markus hat die Worte für seinen Text  „ausgezählt“, sein Evangelium mit Worten und (zahlen-)rhythmischen Strukturierungen durchkomponiert.

 

 

5-er – Rhythmen

 

6  x      periblépo  –  rundumherblicken:  [16-057]

  • 5 x   Jesus   (+  Quer-Komposition)

 

5  x      diakonéo  –  dienen, bei Tisch aufwarten:  [04-30]

 

5  x      didaché  –  Lehre:  [04-51]

  • immer Jesus

 

5  x      pístis  –  Vertrauen, Glauben:  [16-083]

  • Jesus spricht

 

5  x      syníemi  –  zusammenbringen;  einsehen:  [18-093]

  • Jesus spricht

 

5  x      semeîon  –  Zeichen; Wunder :  [18-015]

 

5  x      ekplésso  –  herausschlagen;   Pass.:  fassungslos, bestürzt  sein  + Quer-Komposition  [05-036]

 

5  x      proí  –  frühmorgens  (= 6 Uhr)  + Quer-Komposition:  [16-166]

 

65  x    gár  –  nämlich:  [03-07]

  • 25 x    Jesus                           5 x 5
  • 35 x    Evangelist                    7 x 5
  • 5 x      Verschiedene              1 x 5

Unterschied zwischen  „denn“  und  „nämlich“:  „denn“  =  mehr behauptend,  immer  1. Satzstelle;  gár – nämlich  = mehr  erklärend, erläuternd, verständlich machend,  2. oder 3. Satzstelle.

Markus verwendet hauptsächlich  gár;   in den Übersetzungen meist als  „denn“  übersetzt.

 

 

 

Unauffällige mathematische Präzision

 

Diese unauffällige  mathematische Präzision  erinnert an verschiedene Handarbeits-Techniken:  das notwendige Auszählen von Maschen, Kreuz-Stichen, Web-Fäden  beim Stricken, Klöppeln, Sticken, Weben, Patchworken, …  Handwerkliche Meisterschaft für exquisite Kunstwerke.

Unser Wort  Text  kommt vom Lateinischen  „textum“  =  Gewebe, auch:  Gefüge, Bau.

 

Das Auszählen des Markus-WortSchatzes  hat schon ein Fülle an aufregenden Zusammenhängen und Einzelheiten, an neuen Erkenntnissen und Perspektiven gebracht.

Wenn man bedenkt, dass in der griechischsprachigen Poesie nicht einfach die Worte, sondern die  Silben  gezählt wurden und für Textkompositionen grundlegend waren –

und im Hebräischen den  Buchstaben  des Alphabets je eigene  Zahlenwerte entsprechen (an Stelle der Ziffern), ähnlich auch im hellenistischen Griechisch zu Zeiten des  Markus  (1. Jhd. n. Chr.) –

dann lassen sich weitere (Deutungs-)Schätze im hochkomplexen WortSchatz des Markus-Evangeliums erahnen.

 

 

GUERRIER, Katherine:  Quilts der Meisterklasse.  Inspirationen und Techniken von 50 Künstlern.  –  Berlin:  Ravensburger Ratgeber im Urania Verlag  2001

HUTMACHER, Hans:  Zahlensymbolik im Neuen Testament   (Symbolik der biblischen Zahlen und Zeiten.  –  Paderborn u. a.:  Schöningh  1993,  S. 170)

RIEDEL, Ingrid:  Zahlen und Zahlenverhältnisse   (Bilder in Religion, Kunst und Psychotherapie. Wege zur Interpretation.  –  Stuttgart:  Kreuz Verlag  1988,  S. 176 – 208;   Buchreihe Symbole)

SCHROTT, Raoul:  Schulmathematik und die Struktur der Ilias   (Homers Heimat. Der Kampf um Troja und seine realen Hintergründe.  –  München:  Carl Hanser Verlag  5. Aufl. 2008,  S. 161/2)

 

 

 

Gehe nicht dahin, wo der Puck ist.

Gehe dahin, wo der Puck sein wird.

Wayne Gretzky

kanadisches Eishockeygenie